Gedenkveranstaltung zum 14. Jahrestag der Aufdeckung der NSU-Morde

05/11/2025·

Anlässlich des 14. Jahrestages der Aufdeckung [...]

Anlässlich des 14. Jahrestages der Aufdeckung der rechtsextremen Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) fand in Berlin eine Gedenkveranstaltung unter dem Titel
„NSU-Komplex – Chronologie der neonazistischen, rassistisch motivierten Mordserie (2000–2011)“ statt.

Zwischen 2000 und 2007 wurden acht Menschen türkischer Herkunft, ein griechischer Staatsbürger sowie eine deutsche Polizistin von den NSU-Terroristen ermordet. Erst am 4. November 2011 wurde bekannt, dass diese Taten auf das Konto der rechtsextremen Terrorzelle gingen – ein Datum, das heute für das Versagen der Sicherheitsbehörden und die jahrzehntelange Verdrängung rassistischer Motive steht.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigung (TDU) und der Türkischen Gemeinde zu Berlin-Brandenburg (TBB) organisiert. Neben dem Gedenken an die Opfer wurde auch erneut darauf hingewiesen, dass die vollständige Aufklärung der NSU-Verbrechen bis heute aussteht.

Ufuk Güldü, Leiter für Kultur und Bildung der TDU, begrüßte die Teilnehmenden und erinnerte an die Bedeutung dieses Tages.
Im Anschluss hielt İlker Duyan (TBB) eine detaillierte Präsentation über die Taten, die Opfer sowie die Versäumnisse der deutschen Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden. Er verdeutlichte, dass die rassistische Motivation der Morde lange ignoriert wurde – sowohl von der Polizei als auch von den Medien, die die Tatserie jahrelang verharmlosend als „Döner-Morde“ bezeichneten.

Ayşe Demir, Sprecherin des TBB, moderierte die Veranstaltung und erinnerte an das Versprechen der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die nach der Enttarnung des NSU eine „vollständige Aufklärung“ zugesagt hatte. Sie betonte jedoch, dass dieses Versprechen auch 14 Jahre später noch nicht eingelöst sei – ein Zustand, der nicht nur den Gerechtigkeitssinn verletzt, sondern auch das Leid der Angehörigen weiter vertieft.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung wurden die Namen der zehn NSU-Opfer – Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter – einzeln verlesen. Unter dem eindrücklichen Motto „Kein Vergessen, kein Vergeben“ wurde der Opfer gedacht und erneut Gerechtigkeit eingefordert.

Vertreterinnen und Vertreter von TDU und TBB erinnerten daran, dass trotz des formellen Endes des NSU-Prozesses keine vollständige Gerechtigkeit hergestellt sei und betonten, dass rassistische Strukturen innerhalb staatlicher Institutionen weiterhin konsequent aufgearbeitet und bekämpft werden müssen.

📍 TDU e.V. – Berlin
📅 4. November 2025

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